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Startschuss für die Kinder- und Jugendmillion: Eine Million Euro für eure Ideen

Gratis-Spiel für die Ideenfindung online bestellen

„Wichtig“ sind die Ideen der Kinder und Jugendlichen für die Stadt der Zukunft: Über 380.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre leben in Wien. Das sind fast 20 Prozent der gesamten Stadtbevölkerung. Sie sind die Expert*innen für ihre eigenen Anliegen und Interessen. Und sie haben ihre ganze Zukunft vor sich. Daher vergibt die Stadt Wien beim Pionierprojekt „Kinder- und Jugendmillion“ im zweiten Jahr in Folge insgesamt eine Million Euro an die von Kindern und Jugendlichen aus Wien eingereichten Ideen für die Stadt.

Das heißt: Insgesamt werden die Ideen der Kinder- und Jugendlichen im Wert von bis zu einer Million Euro nach einem Prüfungsprozess und einer Online-Abstimmung realisiert. Ab sofort können Ideen von Kindern, Klassen, Kindergartengruppen oder Vereinen bis zum 15. November online eingereicht werden. Für den Prozess der Ideenfindung wurde auch das Kartenspiel „Junges Wien“ entwickelt, bei dem Kinder und Jugendliche spielerisch in einem partizipativen und demokratischen Prozess gemeinsam eine Idee entwickeln können. Das Spiel kann kostenlos online bestellt werden.

Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr hat das Spiel mit Kindern aus dem städtischen Kindergarten im 4. Bezirk getestet: „Die Kreativität der Kinder ist grenzenlos und das ist unglaublich inspirierend. Ich bin schon äußerst gespannt, welche Ideen uns dieses Jahr erreichen. Mit dem Kartenspiel kann man gemeinsam Themen in der Stadt kennenlernen und die Kinder und Jugendlichen können selbst erfahren, was sie sich genau wünschen, was realisierbar ist und schließlich auch darüber demokratisch abstimmen. Sie lernen viel über die Stadt und entscheiden mit.“

Im Kartenspiel selbst werden die unterschiedlichen Überthemen von Natur (Tiere, Sauberkeit, Umweltschutz, Energie) bis Gesundheit (Ernährung, Bewegung), Verkehr (Öffis, Fahrrad, Verkehrssicherheit) oder Freizeit (Spielplätze, Sport, Graffiti, Jugendarbeit) vorgestellt. Außerdem lernen Kinder mit dem Kartenspiel, was etwa die Neupflanzung von 20 Straßenbäumen kostet (150.000 Euro) oder der Bau einer öffentlichen Toilette (300.000 Euro).

Die Kinder- und Jugendmillion wird von der Stadt Wien in Kooperation mit WIENXTRA realisiert.

Vucko Schüchner, Geschäftsführer von WIENXTRA lädt Kinder und Jugendliche ein: „Unbedingt mitmachen! Was fehlt euch in eurer Stadt? Was braucht ihr in eurem Bezirk, in eurem Grätzl? Ihr könnt eure Ideen ganz einfach und unkompliziert auf der Website eintragen. Und ihr bestimmt dann auch bei der Online-Abstimmung, welche Ideen umgesetzt werden. Die Kinder- und Jugendmillion ist ein echtes Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt, von Anfang bis zum Schluss.“

Wie funktioniert die Kinder- und Jugendmillion?

Bis 15. November können Ideen von Kindern und Jugendlichen mit Wohnsitz in Wien im Alter zwischen fünf und 20 Jahren online unter junges.wien.at eingereicht werden. Mitte Dezember 2023 bis Mitte Jänner 2024 werden die Ideen intern von unterschiedlichen Dienststellen der Stadt auf die Zulässigkeit und die Kosten geprüft.  In Co-Kreation-Workshops von Februar 2024 bis April 2024 mit den Mitarbeiter*innen und Ideeneinreicher*innen werden die Ideen dann weiter ausgearbeitet. Die ausgewählten Projekte gelangen auch unter junges.wien.at von Mitte Mai 2024 bis Ende Juni 2024 zur Online-Abstimmung.

Was hat sich zum Vorjahr verändert?

Von der Einreichung der Idee bis zur Wahl der Sieger wird in diesem Jahr weniger Zeit als im Vorjahr vergehen. Bis Ende des Schuljahres werden die Sieger der Kinder- und Jugendmillion feststehen.

Wie viele Ideen gab es im Vorjahr?

Mehr als 200 Ideen wurden bei der 1. Ausgabe eingereicht. 67 wurden zur Abstimmung freigegeben. 20 Ideen wurden schließlich gewählt. Die Ideen werden binnen zwei Jahren sukzessiv realisiert. Beispiele von realisierten Projekten: Ein Wasserbrunnen (30.000 Euro) in Karl-Wrba-Hof in Favoriten wurde im August präsentiert. Das Projekt „Kostenlose Menstruationsprodukte“ (90.000 Euro) mit gratis Binden und Obs in 9 Schulen für ein Schuljahr wird auch dieses Jahr realisiert. „Mit Spaß Wien wandernd entdecken“ ist eine Ergänzung der Kinderaktiv-App: Das ist eine Art digitale Schnitzeljagd, die auch Geschichten und Infos über die Stationen in der Natur teilt und man kann sich damit die Wiener Wandernadel erwandern.

Wer ist hier aller involviert?

In der Stadt arbeiten unterschiedliche Magistrate für die Realisierung der Ideen des Vorjahres zusammen: „Naschen im Park“ sind etwa Obstbäume im Park (30.000 Euro). Diese Idee realisieren die Stadtgärten (MA 42). Die MA 42 ist auch für die Errichtung einer Kletterwand in Floridsdorf zuständig. Die MA 13 für Bildung und Jugend kümmert sich um eine Online-Plattform für Mädchen-Vernetzung (40.000 Euro), die MA 28 (Straßenverwaltung) realisiert gemeinsam mit der MA 42 einen Motorikpark in Hernals (110.000 Euro). Andere haben sich Handyladestationen gewünscht (40.000 Euro) oder 100 Meter mehr Fühlstreifen für Menschen mit Sehbehinderung (15.000 Euro).

Welche Rahmenbedingungen gibt es für die Kinder- und Jugendmillion?

Die Ideen müssen legal und im Sinne der Strategien der Stadt sein. Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 20 Jahren mit Wohnsitz in Wien können mitspielen. Auch Vereine, Kindergartengruppen und Schulklassen können einreichen. Es darf kein permanentes Personal notwendig sein und die vorgeschlagenen Ideen müssen dem Allgemeinwohl dienen. Bei dem Projekt geht es um Partizipation, Demokratie-Bildung. Die Jugendlichen lernen, dass sie etwas bewegen können. Man kann sich engagieren und es werden dadurch auch Missstände aufgezeigt, wie etwa mit dem Projekt „Flopsy“. Im 21. Bezirk gewann die Idee einer psychologischen Hilfe für junge Menschen (50.000 Euro).

Welche Ideen waren besonders?

Besonders war etwa im Vorjahr die Idee, eine Slackline durch die gesamte Stadt aufzustellen. Nicht alle Ideen sind realisierbar, aber jede Einreichung wird natürlich angesehen und kontrolliert.

Worauf wird bei den Ideen geachtet?

Der Fokus bei den Ideen ist Innovation, Aneignung, Kooperation, Selbstermächtigung, Inklusion, Nachhaltigkeit und die Vorschläge sollen der Allgemeinheit zugutekommen. Sie dürfen nicht gewaltvoll sein, niemanden ausgrenzen und kein ständiges Personal brauchen. Außerdem sollten die Ideen binnen 2 Jahren realisierbar sein. (rk)

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